Faszientraining- mach's Dir selbst

Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal vom "Faszientraining" hörte, wusste ich mit dem Begriff rein gar nichts anzufangen. Eine Freundin klärte mich auf und zeigte mir direkt ein paar Übungen. Sie benutze eine sogenannte "Faszienrolle". Sie lieh mir ihre, damit ich die Übungen nachmachen konnte. So richtig bewusst war mir nicht was ich da tat. Ich kam mir fast ein wenig albern vor.

Wer hatte sich das denn nun schon wieder ausgedacht? Ich musste direkt an "Teleshopping" denken. Mal wieder ein schwachsinniges "Gerät" was nichts bringt. 

Aber woher kam dieser plötzliche Hype? Wie konnte es denn sein, dass da etwas in unserem Körper existiert, was wir bis dato gar nicht kannten? Als hätten Forscher urplötzlich herausgefunden, dass unsere Muskulatur von spinnenwebenartigen Fasern umhüllt ist, ähnlich wie bei einer Orange. Und diese Fasern sollten zudem eine höhere Nervendichte und Schmerzempfindlichkeit haben als  Muskeln. Ganz verrückte Geschichte also.

Es fühlte sich an wie ein urplötzlicher Boom. Gab es nun tatsächlich eine neue Methode Verspannungen zu lösen, das Wohlbefinden zu verbessern und die Leistungsfähigkeit zu steigern? Viele weitere positive Auswirkungen wurden im Laufe der Zeit bekannt.

 

Ob im Yogastudio, bei der Physiotherapie oder als knallharter Wettkampfbodybuilder. Faszientraining war angesagt. Im Crossfit gab es zwar keine Faszienrollen, aber man wusste sich auch so zu helfen und benutze eine simple Langhantel. Ganz ganz böse tat es weh. Aber es half! Auch mir.

Dieser Trend war kein Humbug. Es war eine ausgesprochen einfache Methode sich mal etwas Gutes zu tun (im Nachhinein, wenn der Schmerz nachlässt, wisst ihr was ich meine).

Mittlerweile liegt eine Faszienrolle in meinem Wohnzimmer. Bei Gelegenheit nehme ich mir die Zeit und rolle was das Zeug hält. Es muss auch überhaupt nicht lange sein. Wenige Minuten reichen schon aus um die verklebten Faszien zu lockern und eine Schmerzlinderung zu erfahren. Denn

leider ist der Masseur des Hauses im chronischen Urlaub und ich muss es einfach selbst machen.

 

Wissenschaftliche Studien gibt es allerdings nur wenige. Ich finde aber "das macht nichts". Solange ich davon profitiere muss es mir niemand beweisen.

Wer nun immer noch nicht weiß wie das Prinzip des Faszientrainings funktioniert, kann gefühlte 100000 Berichte durchforsten oder den folgenden Abschnitt lesen:

 

Faszien sind bekannt als das helle Bindegewebe. Sie bestehen aus Kollagen- und Elastinfasern. Sie umhüllen die Muskeln. Jedoch werden die Muskeln dadurch nicht voneinander abgegrenzt sondern teils von Kopf bis Fuß direkt verbunden. Sogenannte "Muskel- Faszien- Ketten". Dies erklärt auch warum Schmerzen manchmal in entfernten Körperregionen auftreten.

 

"Verklebte Faszien" sind Fasernetze welche sich verhärtet haben oder ineinander verwachsen sind.

Bewegungsmangel oder auch Bewegungsüberlastung sind meist die Ursache. Schmerzen oder auch Bewegungs-einschränkungen sind die Folge.

Was also tun? Man nehme zum Beispiel eine Faszienrolle und führe damit eine Art Bindegewebsmassage aus. Welche Übungen es da ganz genau gibt, könnt ihr einem der unzähligen Youtube Videos erfahren. Im Grunde ist es eine Art "Rollout" des ganzen Körpers. Selbst wenn ihr auf dieser Rolle mit einem Körperteil einfach mal nur auf und ab rollt, tut das schon gut (das soll jetzt keine Empfehlung vom Profi sein).

Do it yourself! Ran an die Rollen (oder Bälle oder Stangen....)

Autorin Juliane Kellner

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